Zum Hauptinhalt springen
Shared Leadership - Vernetztes Führungsmodell mit Synergie-Effekten
Thought Leadership

Die Zukunft der Führung ist geteilt

Warum Shared Leadership eine Antwort auf komplexe Geschäftswelten ist

Kolja Schönfeld - Systemischer Berater & Transformation Coach

von Kolja Schönfeld

Systemischer Berater & Transformation Coach

Mehr über den Autor >
📅 5. August 2025 ⏱️ 12 Min. Lesezeit
Auf einen Blick

Die klassische Einzelführung stößt an ihre Grenzen. Während Komplexität und Veränderungsgeschwindigkeit exponentiell steigen, bleiben traditionelle Führungsmodelle in alten Denkmustern gefangen.

Shared Leadership bietet einen systematischen Ausweg: Führung wird zur geteilten Verantwortung, basierend auf Kompetenzen statt Hierarchien. Das Ergebnis? Schnellere Entscheidungen, höhere Mitarbeiter-Engagement und robuste Organisationen.

→ In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie den Übergang erfolgreich gestalten.

Das Ende der Helden-Führungskraft

Ein Beispiel aus meiner Beratungspraxis: Ein Unternehmen, in dem nicht eine Person alle kritischen Entscheidungen trifft. Wo Führung nicht an Positionen gebunden ist, sondern an Kompetenzen. Wo Teams selbst entscheiden, wer in welcher Situation führt.

Vision? Ja. Aber eine umsetzbare.

Die Zeit der All-Wissenden Führungspersönlichkeit läuft ab. Nicht weil wir es so wollen, sondern weil die Komplexität moderner Geschäftswelten keine andere Wahl lässt. Kein einzelner Mensch – egal wie brilliant – kann heute noch alle Facetten eines Unternehmens überblicken, geschweige denn optimal steuern.


Die Komplexitätsfalle

Wir leben in einer Welt rasanter Veränderungen. Die Menge an Informationen verdoppelt sich alle zwei Jahre. Technologische Disruption ist die Regel, nicht die Ausnahme. Kundenerwartungen ändern sich in Echtzeit.

In diesem Umfeld ist die traditionelle Führungspyramide nicht nur ineffizient – sie ist gefährlich.

Die Symptome kennen wir alle:

  • Entscheidungsstaus an der Spitze
  • Führungskräfte im Dauerstress
  • Teams, die auf Anweisungen warten statt zu handeln
  • Innovation, die in Hierarchien erstickt

Die Antwort liegt nicht in noch härter arbeitenden Führungskräften. Sie liegt in einem fundamentalen Umdenken: Shared Leadership.


Was Shared Leadership wirklich bedeutet

Shared Leadership ist mehr als Delegation. Es ist die Anerkennung, dass Führung keine Position, sondern ein Prozess ist. Ein dynamischer Tanz, bei dem die Führungsrolle je nach Situation, Expertise und Kontext wechselt.

Das Jazz-Ensemble Prinzip

Jeder Musiker ist Meister seines Instruments. Mal führt das Saxophon, mal das Piano, mal die Drums. Das Ergebnis? Musik, die kein Einzelner allein erschaffen könnte.

In Organisationen bedeutet das:

  • Data Scientist führt bei Analytics
  • Kundenexpertin bei Service-Innovation
  • Tech-Spezialist bei Digitalisierung
  • Führungskraft orchestriert

Die Wissenschaft hinter dem Wandel

Skeptiker mögen einwenden: "Schöne Theorie, aber funktioniert das?" Die Forschung ist eindeutig: Ja, es funktioniert. Mehr noch – es funktioniert besser.

Metaanalysen zeigen:

+23%
Mitarbeiterzufriedenheit steigt durchschnittlich
2x
Innovationsrate verdoppelt sich
+67%
Reaktionsgeschwindigkeit auf Marktveränderungen
⬆️
Teams performen signifikant besser

Besonders beeindruckend: Der Effekt verstärkt sich mit steigender Aufgabenkomplexität. Je anspruchsvoller die Herausforderung, desto überlegener ist Shared Leadership.


Der Weg beginnt im Kleinen

Die Evolution beginnt nicht im Großen. Sie beginnt im Kleinen. Im Führungstandem. In der Projekt-Gruppe. Im agilen Team.

Führungstandems als Keimzelle

Zwei Führungskräfte, die wirklich gleichberechtigt führen, sind der lebende Beweis: Geteilte Führung funktioniert. Sie zeigen, dass 1+1 mehr als 2 ergeben kann.

1+1
=
3
Synergie-Effekt

Die 4 Erfolgsfaktoren

1

Klarheit über Kompetenzen

Wer bringt was mit? Wie ergänzen sich die Stärken?

2

Definierte Spielregeln

Klare Entscheidungswege und Kommunikationsmuster

3

Vertrauen als Basis

Loslassen können ist die höchste Führungsstärke

4

Kontinuierliche Reflexion

Regelmäßige Justierung und Verbesserung

Systematische Führungstandem-Entwicklung

Die hier vorgestellten Prinzipien werden in spezialisierten Programmen praxisnah umgesetzt. Von der schnellen Optimierung bis zur nachhaltigen Transformation - mit wissenschaftlich fundierter LINC-Persönlichkeitsdiagnostik.

Beide Programme integrieren die neuesten Erkenntnisse aus der Shared Leadership Forschung und sind speziell auf die Entwicklung von Führungspartnerschaften ausgerichtet.


Die drei Stufen der Transformation

1

Das Führungstandem (Mikroebene)

Der sicherste Start. Zwei Menschen teilen sich Führung. Sie lernen die Prinzipien, entwickeln Vertrauen, beweisen Wirksamkeit. Strukturierte Programme wie Tandem-Kraft können diesen Prozess beschleunigen und systematisieren.

Investition: 4-8 Wochen intensiver Arbeit
Ertrag: Ein funktionierendes Modell für die Organisation
2

Das Team (Mesoebene)

Das Tandem inspiriert. Das Team will mehr. Führungsrollen werden fluide. Der Projektleiter von heute ist das Teammitglied von morgen. Kompetenz führt, nicht Position.

Investition: 3-6 Monate Begleitung
Ertrag: Selbstorganisation und Agilität
3

Die Organisation (Makroebene)

Der Kulturwandel. Shared Leadership wird zum Organisationsprinzip. Strukturen passen sich an. HR-Systeme werden umgebaut. Eine neue Führungsgeneration entsteht.

Investition: 1-2 Jahre Transformation
Ertrag: Zukunftsfähigkeit

Die Widerstände sind real – und überwindbar

"Bei uns funktioniert das nicht." Diesen Satz höre ich oft. Die Bedenken sind berechtigt:

"Wir brauchen klare Verantwortlichkeiten!"

Shared Leadership bedeutet nicht diffuse Verantwortung. Im Gegenteil: Verantwortlichkeiten werden präziser, weil sie kompetenzbasiert verteilt werden.

"Das dauert zu lange!"

Anfangs ja. Aber einmal etabliert, beschleunigt Shared Leadership Entscheidungen erheblich. Kein Flaschenhals mehr an der Spitze.

"Unsere Kultur ist nicht bereit!"

Kultur ändert sich durch Verhalten, nicht durch Proklamationen. Starten Sie klein. Erfolge sprechen sich herum.


Die Zukunft hat bereits begonnen

Während wir diskutieren, handeln andere. Sie alle praktizieren Formen von Shared Leadership. Mit messbarem Erfolg.

"Shared Leadership entwickelt sich zur neuen Normalität. Entscheidend ist, ob Ihr Unternehmen rechtzeitig die Weichen stellt."

Praxis-Beispiele weltweit

Spotify

Autonome Squads mit rotierenden Führungsrollen. "Tribes" und "Guilds" schaffen organische Strukturen.

Haier

Plattform-Organisation mit 4.000+ selbstführenden Mini-Unternehmen. Führung folgt Märkten, nicht Hierarchien.

W.L. Gore

Gitter-Struktur ohne traditionelle Hierarchien. Führung entsteht durch Vertrauen und Kompetenz.


Ein persönliches Wort zum Schluss

Nach 15 Jahren in der Begleitung von Führungskräften und Organisationen bin ich überzeugt: Die Zukunft der Führung ist geteilt. Nicht weil es modern ist. Nicht weil es sich gut anhört. Sondern weil es die einzige Antwort auf die Komplexität unserer Zeit ist.

Ich habe Führungstandems erlebt, die von Konkurrenz zu Synergie fanden. Teams, die von Abhängigkeit zu Selbstorganisation wuchsen. Organisationen, die von Starre zu Agilität transformierten.

In meiner Praxis sehe ich täglich: Shared Leadership funktioniert. Wenn es systematisch entwickelt wird. Die Co-Leadership Programme schaffen die Struktur und Begleitung, die Führungspartnerschaften brauchen, um ihr volles Potenzial zu entfalten.

Die Entwicklung beginnt mit einer einfachen Erkenntnis: Geteilte Führung multipliziert Wirkung.

Die Antwort darauf kann Ihr Unternehmen nachhaltig stärken.

Wenn Sie mehr über mich erfahren möchten, schauen Sie gerne hier vorbei

Häufige Fragen zu Shared Leadership

Ja, besonders gut. Deutsche Unternehmen schätzen strukturierte Prozesse und klare Verantwortlichkeiten – genau das bietet systematisch entwickelte geteilte Führung. Wichtig ist die schrittweise Einführung mit LINC-basierten Persönlichkeitsanalysen (wissenschaftlich validiertes Modell).

Erste spürbare Verbesserungen nach 4 Wochen, solide Basis nach 3 Monaten. Bei nachhaltiger Transformation rechnen Sie mit 6-12 Monaten – abhängig von Unternehmensgröße und bestehender Führungskultur.

Unklare Rollen, fehlende Kommunikationsstrukturen und mangelndes 360°-Feedback (anonyme Team-Bewertungen). Erfolgreiche Teams investieren in systemische Analyse (ganzheitliche Betrachtung) ihrer Führungsdynamik von Beginn an.

Konkrete KPIs: Reduzierte Entscheidungszeiten, erhöhte Teammotivation, weniger Führungsreibung. Qualitativ: Klarere Zuständigkeiten, bessere Konfliktlösung, gesteigerte Innovationskraft.

Shared Leadership skaliert von 5-Personen-Teams bis zu Großkonzernen. In kleinen Teams beginnt es oft natürlich, während größere Organisationen strukturierte Programme wie Tandem-Kraft oder den Leadership Tandem Optimizer nutzen. Der Schlüssel liegt in der schrittweisen Einführung: Start im Kleinen, dann organisches Wachstum.

Der entscheidende Unterschied: Führung wird zur situativen Rolle, nicht zur festen Position. Während klassische Teams einen dauerhaften Leader haben, wechselt bei Shared Leadership die Führungsrolle je nach Kontext, Expertise und Situation. Das Ergebnis: Höhere Agilität, bessere Entscheidungen und stärkeres Engagement aller Beteiligten.

Weiterlesen: Verwandte Artikel

Das KI-Paradox des deutschen Mittelstands

Warum technologische Führung nicht automatisch Skalierungserfolg bedeutet – und wie Shared Leadership bei KI-Transformation hilft.

Artikel lesen >

Kritikfähigkeit als Führungsstärke

Wie Microsoft das wertvollste Unternehmen der Welt wurde – und warum Kritikfähigkeit der Schlüssel für Shared Leadership ist.

Artikel lesen >